Energiespartipps

für Häusle-Besitzende und Mietende

Im ersten Schritt geht es darum, sich einen Überblick über Ihren aktuellen Strom- und Gasverbrauch zu verschaffen. Sie können dafür entweder Ihre letzte Verbrauchsrechnung mit dem Stromspiegel Deutschland vergleichen oder sich mit dem Heiz-Check von CO2-online eine erste Einschätzung holen.


Unsere Energiespartipps haben wir in folgende Unterpunkte gegliedert:

  1. Erste Maßnahmen – Do it yourself und kleine Investitionen
  2. Heizenergie sparen – ganz ohne Kosten
  3. Kleine Tipps mit großer Wirkung (in der Küche, im Badezimmer,…)

1. Erste Maßnahmen – Do it yourself und kleine Investitionen

Generell gilt: je besser die Wärmedämmung, desto weniger Heizenergie wird benötigt – das liegt daran, dass die Wände dann weniger  Wärme durchlassen. Gleichzeitig sorgen raumseitig warme Oberflächen der Außenwände dafür, dass auch niedrigere Raumtemperaturen zur Wohlfühltemperatur werden können.

Es muss nicht immer gleich die komplette Gebäudehülle sein. Eine erste Maßnahme, um die Effizienz Ihrer Heizung zu steigern, ist die Dämmung Ihrer Heizungsrohre. Besonders in Räumen wie Ihrem Heizungskeller hilft dies um Wärmeverluste zu vermeiden. Übrigens: Die Dämmung von Heizleitungen in unbeheizten Räumen ist vorgeschrieben.

Wie das geht, finden Sie in dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung der Energie Verbraucherzentrale NRW.

Es kann vorkommen, dass Räume, die vom Heizkessel weiter entfernt sind, zu wenig Heizungswasser abbekommen und deshalb nicht richtig warm werden. Nicht selten ging man dann her und erhöhte Wassertemperatur oder Pumpendruck. Das ist aber keine energiesparende Lösung des Problems. Richtig wird dies mit einem hydraulischen Abgleich behoben, bei dem ein Fachmann / eine Fachfrau die Durchflussmenge und die Vorlauftemperatur der Heizanlage nach Berechnung einreguliert.

Eine Übersicht des Hydraulischen Abgleichs von Zukunft Altbau sehen Sie hier:

Raumtemperaturen vor und nach dem hydraulischen Abgleich im Vergleich

Weitere Infos zu den Ursachen und eine ausführliche Erklärung dieser Maßnahme finden Sie hier.

Bei einem unbeheizten Keller fühlt es sich oft so an, als ziehe die Kälte ins bewohnte Erdgeschoss und verursacht neben kalten Füßen auch hohe Heizkosten. Die Lösung: dämmen Sie Ihre Kellerdecke! Als Heimhandwerker oder Heimhandwerkerin können Sie diese erste Maßnahme auch selbst übernehmen.

Zusätzliche Informationen bspw. zur Auswahl des richtigen Dämmstoffs und eine Übersicht der wichtigsten Schritte, finden Sie hier von Zukunft Altbau ausführlich zusammengefasst.

Hier erklärt Ihnen Frank Hettler von Zukunft Altbau in einem Video worauf es bei der Kellerdeckendämmung ankommt!

Zugluft oder Feuchtigkeit in der Wohnung und es wird trotz Heizung nicht warm? Alte und spröde Fensterdichtungen können hierfür die Ursache sein. Alle 15 Jahre sollten diese erneuert werden – ob es bei Ihnen auch nötig ist, können Sie ganz einfach mit folgendem Test herausfinden:

  1. Bei geöffnetem Fenster legen Sie ein Blatt Papier zwischen das Fenster und den Rahmen.
  2. Schließen Sie anschließend das Fenster.
  3. Das Papier sollte sich nun nicht problemlos herausziehen lassen – falls doch, sollten Sie die Fensterdichtungen erneuern.

Neue Dichtungen aus dem Baumarkt können Sie mit etwas Geschick selbst zuschneiden und anbringen. Wie genau das funktionieren kann, zeigt Mr.Handwerk ausführlich in seinem Video „Fensterdichtungen wechseln„.

2. Heizenergie sparen – ganz ohne Kosten

Mit den folgenden Tipps lassen sich ganz einfach durch Ihr Heizverhalten Energie und Kosten sparen. Probieren Sie es aus!

Um Energie und Geld zu sparen kommt es auf jedes Grad an! Laut Angaben des „Energiesparbüchle“ der Landesregierung Baden-Württemberg können pro Grad ca. 6% der Heizkosten gespart werden. Passen Sie deshalb die Temperatur der jeweiligen Räume ihrer Nutzung an:

  • Wohn-/Kinderzimmer: ca. 20°C
  • Badezimmer: ca. 22°C
  • Schlafzimmer und Nebenräume wie Flur etc.: ca. 16°C
  • Küche: ca. 18°C

Zukunft Altbau hat die empfohlenen Raumtemperaturen in einer übersichtlichen Grafik zusammengefasst:

Die Grafik erklärt wie man im ganzen Haus richtig heizt und lüftet, je nach Raum

Auch bei Nichtbenutzung der Räume, wie beispielsweise in der Nacht oder im Urlaub können Sie die Raumtemperaturen auf 16°C (in der Nacht) und 10-12°C (während des Urlaubs) herunterfahren, um Energie zu sparen.

Ihre Heizung blubbert und gluckert wenn Sie sie einschalten? Dann wird es mal wieder Zeit sie zu entlüften! Denn durch die Erwärmung des Wassers im Heizkessel gelangt oft Luft in den Heizwasserkreislauf, die sich oben in Ihren Heizkörpern ansammelt.

Je mehr Luft sich dort befindet, desto mehr Energie wird benötigt, um die eingestellt Temperatur zu erreichen und den Raum warm zu bekommen. Durch regelmäßiges Entlüften der Heizkörper, besonders zu Beginn der Heizperiode, senken Sie automatisch Ihren Energieverbrauch und die damit verbundenen Kosten!

Das Entlüften der Heizkörper können Sie ganz einfach selbst übernehmen – einige Anleitungen dazu finden Sie hier:

Statt die Fenster längere Zeit auf Kipp zu halten, sollten Sie (vor allem im Winter) unbedingt Stoßlüften. Das bedeutet, zwei- bis dreimal pro Tag alle Fenster ca. 5 Minuten lang öffnen und optimalerweise einen Durchzug herstellen. Achten Sie darauf, dass Sie die Heizung während des Lüftens ausschalten.

-> Weitere Informationen und Details zum richtigen Heizen und Lüften finden Sie in dem Merkblatt von Zukunft Altbau.

3. Kleine Tipps mit großer Wirkung

Schon die Anpassung kleiner Verhaltensweisen im Alltag kann helfen, Ihren Energieverbrauch zu senken. Wir haben für Sie die wichtigsten Tipps für Küche, Bad und die Beleuchtung zusammengetragen:

In der Küche

Verwenden Sie beim Kochen stets einen Topf, der die Größe des gesamten Kochfelds abdeckt. Ist Ihr Topf zu klein, verlieren sie durch die unbedeckte, Wärme abgebende Fläche jede Menge Energie.

Nicht nur mit der Wahl des Topfes können Sie wertvolle Energie einsparen, ausschlaggebend ist auch, dass Sie einen passenden Deckel beim Kochen verwenden. Tipp: mit einem Glasdeckel vermeiden Sie unnötig häufiges Öffnen.

Für weniger aufwändige Kochtätigkeiten reichen oft schon kleinere Elektrogeräte und Sie können den Herd oder Backofen erstmal auslassen. Möchten Sie beispielsweise Wasser zum Kochen bringen, verwenden Sie statt der großen Herdplatte einfach einen elektrischen Wasserkocher.

Noch Brötchen vom Vortrag im Schrank? Um Sie nochmal richtig schön knusprig aufzubacken brauchen nicht gleich den ganzen Backofen erhitzen, versuchen Sie es mal mit einem Toaster.

Sie können den Backofen oder die Herdplatte schon 5-10 Minuten vorher abschalten – durch die Restwärme können Sie Ihr Gericht ganz einfach ohne zusätzliche Energie fertig backen oder kochen.

Wer kennt es nicht? Man steht vor dem geöffneten Kühlschrank, um sich zu überlegen was man als nächstes Naschen oder Kochen könnte. Doch je länger die Türe offensteht, desto mehr  kalte Luft entweicht. Um die Temperatur im Inneren energiesparend wieder auf die eingestellten 7°C runterzukühlen, in Zukunft also besser nur einen kurzen Blick hineinwerfen und erst bei geschlossener Kühlschranktüre mit dem Grübeln loslegen.

Meistens tendieren wir dazu den Kühlschrank kälter einzustellen, als überhaupt nötig ist. Dabei kann mit der optimalen Kühltemperatur der Stromverbrauch verringert werden.

Beim Kühlschrank reichen dabei 7°C – bei dem eingebauten Einstellrad entspricht das einer Einstellung zwischen Stufe 1 und 2.

Die optimale Temperatur des Gefrierfachs liegt bei -18°C.

Mit der Zeit setzt sich an den Wänden des Gefrierfachs immer mehr Eis ab, doch je dicker die Eisschicht, desto mehr Energie wird benötigt, um die kalte Temperatur aufrechtzuerhalten. Durch regelmäßiges Abtauen Ihres Gefrierfachs bekommen Sie also nicht nur einen guten Überblick, was sich in den Tiefen Ihrer Gefriertruhe versteckt, sondern Sie sparen auch jede Menge Energie.

Da der Kühlschrank durchgehend eingeschalten ist, spielt seine Energieeffizienz eine entscheidende Rolle bei Ihrem gesamten Stromverbrauch.

Ob sich für Ihr stromfressendes Gerät der Austausch gegen ein neues energieeffizienteres lohnt, können Sie bei dem Kühl-Check von CO2-online ganz einfach selbst herausfinden.

Zudem gibt es aktuell ein Förderprogramm der Stadt Stuttgart die einen Gerätetausch finanziell unterstützt.

Im Badezimmer

Um herauszufinden, wie viel Sie Ihr Duschverhalten kostet, müssen Sie im ersten Schritt wissen, wie viel Wasser Sie täglich beim Duschen und Baden benötigen. Mit diesem einfachen Versuch geht das ganz schnell.

Im nächsten Schritt, können Sie sich mit dem Duschrechner der Verbraucherzentrale, sowohl den Energieverbrauch, den CO2-Ausstoß und die Kosten Ihres Duschverhaltens pro Woche errechnen lassen! Dafür werden nur einige Angaben wie bspw. die ungefähre Wassertemperatur, die errechneten Schüttmenge pro Minute (Anleitung im vorherigen Video) und die Postleizahl gebraucht. Probieren Sie es gerne mal aus!

Bei einem Sparduschkopf wird der Wasserdurchfluss in der Brause begrenzt – das kann den Verbrauch bis zu 50% reduzieren. Probieren Sie doch mal mit dem Duschrechner aus, wie sich Ihre Kosten und der Energieverbrauch verändern, wenn Sie weniger Wasser pro Minute verbrauchen (Angabe der Schüttmenge verkleinern). Es lohnt sich!

Schon gewusst? Wasserspar-Aufsätze gibt es auch zum Aufschrauben auf Wasserhähne – so kann auch in der Küche Wasser und Energie eingespart werden.  

Vielleicht im ersten Moment etwas gewöhnungsbedürftig, aber mit der Zeit gewöhnt man sich dran. Dadurch dass das Wasser nicht extra erwärmt werden muss, können Sie damit Energie einsparen. Ein Tipp von uns: den Armatur-Regler beim Wasserhahn durchgehend ganz rechts auf „Kalt“ stellen.

Nach der Installation eines Sparduschkopfes kann der Wasserverbrauch beim Duschen auf bis zu 6 bis 7 Liter Wasser pro Minute reduziert werden. Beim Baden dagegen werden ca. 150 Liter Wasser benötigt – hinzu kommt das Wasser, das zum nachträglichen Abduschen verbraucht wird. Wer also Wasser und somit auch die Energie, die zum Erwärmen gebraucht wird, sparen möchte, sollte sich nur noch selten ein Vollbad einlassen.

Mit Betätigen der Spültaste nach dem Klogang, wird meist automatisch der komplette Inhalt des Spülkastens entleert. Schon unser baden-württembergischer Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat hier das Einsparpotential erkannt und die Wasserstopp-Taste eingeführt. So können Sie den Wasserverbrauch beim Toilettengang nach Bedarf regulieren.

Beleuchtung und Elektronik

Für ganze 13 % ist das Licht an unserem Gesamtstromverbrauch im Haushalt verantwortlich. Deshalb ist es wichtig, alte Glühbirnen auszutauschen und diese gegen die deutlich energieeffizienteren LED-Lampen zu ersetzen. Inzwischen findet man LEDs wirklich in jeder Form, Lichtintensität und auch das warm weiße Leuchten, lässt sich mit der sparsamen Alternative erzeugen.

Zum Vergleich haben wir Ihnen hier die Verbrauchsdaten aufgelistet:

Glühbirne Halogenlampe Energiesparlampe LED
Leistungsaufnahme 60 Watt 42 Watt 11 Watt 2,5 Watt
Stromverbrauch bei 1000h/Jahr 60 kWh 42 kWh 11 kWh 2,5 kWh
Stromkosten* 28,20 € 19,74 € 5,17€ 1,18€

*bei einem Strompreis von 47 ct/kWh

Quelle: Energieverbrauch von Lampen, Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz, Öko Institut e.V. (Preise angepasst und mit LED erweitert)

Ein Bewegungsmelder kann dabei helfen, den Stromverbrauch zu verringern, wenn Sie häufig vergessen, das Licht auszuschalten. Für gewöhnlich macht eine Installation dann Sinn, wenn der Raum viel aber kurz genutzt wird, so schaltet sich das Licht nur nach Bedarf an und nach Verlassen des Raumes automatisch wieder aus.

Bei der Mikrowelle oder dem Fernseher brennt noch ein rotes Lämpchen, obwohl Sie es ausgeschalten haben? Das ist ein bekanntes Zeichen dafür, dass Geräte nicht vollkommen ausgeschalten sind, sondern noch im Standbymodus verweilen. Dabei verbrauchen sie durchgehend Strom, was auf Dauer teuer werden kann.

CO2-online hat diesen Stand-by-Stromverbrauch von verschiedenen Haushaltsgeräten in einer Übersicht zusammengefasst – die Kosten haben wir auf den aktuellen Strompreis (hier 47 cent) umgerechnet.

Gerät Standby-Watt (gemessen) kWh pro Jahr* Euro pro Jahr**
Stereoanlage 15 120 56,40
Fernseher (LCD) 14 122 57,34
Mini Hifi-Anlage 11 88 41,36
PC, Monitor & Drucker 10 80 37,60
Handy Ladegerät 5 40 18,80
Hand Ladegerät neu 0,3 2,4 1,30
Waschmaschine 3 24 11,28
Mikrowelle 2,5 20 9,40
Telefon schnurlos 3 24 11,28

* Angenommen wird eine durchschnittliche Standby-Dauer von 22 Stunden pro Tag. Gemessen wurden Beispiel-Geräte aus verschiedenen Haushalten. Neue Geräte verbrauchen gemäß EU-Verordnung (Ökodesign-Richtlinie) deutlich weniger Strom im Standby-Betrieb als ältere.

** bei einem Strompreis von 47 ct/kWh

Quelle: Stromverbrauch durch Standby, CO2-online (Kosten angepasst)

Die Lösung: durch manuell abschaltbare Steckdosenleisten können die Geräte bei Nichtbenutzung ohne Stecker ziehen mit einem Kippschalter komplett ausgeschaltet werden. Inzwischen gibt es sogar ferngesteuerte Steckdosen, so können Sie bequem vom Sofa aus Strom sparen.